Es ist kein einfacher Titel, es ist kein einfaches Thema, nein, es ist in der Tat auch kein einfacher Entschluss, den wir hier gefasst haben. Zusammen und letztlich doch einstimmig stimmten wir ihm zu, wohl auch dem großen Verlangen geschuldet, unsere Ansichten in ein teils wissenschaftlich aufgearbeitetes Projekt zu integrieren und das in eines, das von einem bekannten „Linken“ und für Frei.Wild auch somit völlig unbefangenen Autor geschaffen wurde
Mit allem was dazu gehört. Hunderten Stimmen, Statements von uns, unseren Fans, aber auch unseren wohl härtesten Kritikern überhaupt, Historikern, Stimmen von Ultralinken wie auch ultrarechten Bands und Künstlern. Teilweise sogar Leute, mit denen wir uns auch schon juristische Schlachten geliefert haben. Dem Versprechen zur Unbefangenheit, aber auch der Objektivität geschuldet, sprach Klaus mit unglaublich vielen Menschen. Auch Menschen, deren Ansichten und Weltanschauungen wir überhaupt nicht teilen und die nun im O-Ton in diesem Buch unseren gegenüber stehen. Der Autor hatte freie Hand, wir hatten auch keinerlei Intention und natürlich gab es hierzu auch keine Möglichkeit uns in den Inhalt einzumischen, es sollte frei geschrieben sein, wild sozusagen mit allem was dazu gehört. Wir sahen und sehen mit diesem Werk die einzige und vielleicht beste Möglichkeit überhaupt, fortan auf die immer wiederkehrenden Anschuldigungen einzugehen, aber rasch und schnell auf dieses „Frei.Wild- Lexikon“ zu verweisen.
In diesem Werk findet sich alles, ganz persönliche Ansichten, die sicher auch die ein oder andere gegensätzliche Sichtweise aufzeigen, stellenweise sogar innerhalb der Band selbst. Ganz ohne Zierde, frei von Beschönigungen, weit weg von irgendeinem Mitspracherecht oder sonstigem Mitwirken in Sachen Inhalt, Fazit oder gar Selbstbeweihräucherung.
Frei.Wild. Südtirols konservative Antifaschisten, das Buch von Klaus Farin ist die allumfassendste Geschichte über eine Band, die nicht nur zu den größten Bands des deutschsprachigen Raumes gehört und mittlerweile sowohl Chart- als auch Tour-mäßig ganz vorne mit dabei ist, nein, es ist das allumfassendste Werk, das je über diese Band verfasst wurde, welche ohne Zweifel ein neues Gefühl des Regionalismus in Europa zu verkörpern scheint. Erfolgreich, geliebt, gehasst, umstritten, polarisierend und spätestens seit dem Echo 2012 für jede „Bad News“ tauglich und in aller Munde.
Doch beginnen wir ganz vorne. Klaus Farin, Autor einer ganzen Reihe von Sachbüchern und Gründer des Archiv der Jugendkulturen in Berlin, hat die Band seit nunmehr zwei Jahren begleitet und immer wieder auf Konzerten, aber auch zuhause in Südtirol besucht. Unzählige Gespräche auch über Skype und Telefon gesellten sich zusätzlich in die Reihen seiner Recherchen. Die Band stellte sich hunderten Fragen, bezog dazu Stellung, stellte sich den vor allem in den Medien immer wiederkehrenden Unterstellungen und Vermutungen, öffnete private Bilderbücher, Coverbilder, Philipps Kaiserjäger-Tätigkeit, den Kontakt zur Partei „Die Freiheitlichen“ Südtirols- mit Fotos, Covern, Titelauflistung, Songinhalten und vielem, vielem mehr. Also Geheimnisse oder wie von vielen Keller- Leichensuchern oft vermutete „Da muss doch noch was sein“ Dinger, dürfte es spätestens nach diesem Buch keine mehr geben. Die 4.200 von einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin ausgewerteten und statistisch aufbereiteten Fan-Fragebögen werden nicht nur andere Bands verblüffen, nein, sie werden vor allem aus politisch-pädagogischer Sicht neue Denk- und Sichtweisen eröffnen.
Freunde, Frei.Wild. Südtirols konservative Antifaschisten ist kein einfaches Buch, nein nicht mal für uns selbst, es ist ein für eine Band wirklich echt hartes Buch, nicht mal leicht verdaulich, weil es die Musiker einer ganzen Heerschar von Kritikern gegenüberstellt und sicher auch Schwächen, Fehler und sogar wiederholte Fauxpas unsererseits auf den Tisch legt. Leute, nein, dieses Buch ist alles andere als ein Lobgesang auf unsere Band, aber es ist auch kein initiierter Verriss, es ist kritisch, transparent, zwar sicher nicht als Frei.Wild-Promotion-Buch zu betrachten, aber die Interviews von uns selbst sind unverändert abgedruckt, und genau das ist es, worauf es uns auch ankam: Wir kommen in dem Buch ausführlich, unzensiert und nicht nur mit aus dem Zusammenhang gerissenen und verfälschten Zitaten zu Wort. Den Rest zur Analyse konnten wir beisteuern und genau das haben wir auch schonungslos getan. Ihr ja auch Freunde.
Warum so viele Kritiker in einem Buch über eine Band? Nun, weil die Band selbst immer und auch fortan großen Wert darauf legt, genau diesen den Spiegel der Wahrheit vors Gesicht zu halten. Wir denken, es ist nur fair und richtig, auch ihnen dieses Recht einzugestehen, mit allen Konsequenzen, mit aller Härte, die uns teilweise echt zur Verwunderung, auch zum Lachen brachte. Liebe Freunde da draußen, wir haben gewisse Einstellungen, Haltungen, Kredos, Meinungen und zu diesen stehen wir, die „Opposition“ ist sozusagen mehr als nur gewillt, sich auch der „Position“ und vor allem der Diskussion zu stellen.
Es ist Zeit, der Gesellschaft etwas Mut zum Umgang mit uns und dieser Familie zu geben. Genau dieses Buch könnte die Chance dazu sein, also lasst sie uns wahr nehmen.
Frei.Wild. Südtirols konservative Antifaschisten erscheint in der kommenden Woche. Auch wird es eine Reihe von Vorträgen, Diskussionen und andere Veranstaltungen geben, bei denen teilweise auch die Band mit dabei sein wird.
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